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Stettiner

Entomologische Zeitung, i

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69. Jahrgang.

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Heft

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Stettin 1908.

Druck von R. Graßmanii.

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Auszug

aus der Satzuiii» des eiitomologischen Vereins

zu Stettin.

ij 5. Jedes ordentliche Mitglied hat einen Jahresheitrag von zehn (10) Mark /u zahlen. Der Beitrag ist bis zum 30. Juni an den Rechnungsführer des Vorstandes zu ent- richten. Der Rechnungsführer ist befugt, die bis zum 30. Juni nicht eingegangenen Beiträge durch Postnachnahme zu erheben.

Der Vorstand ist befugt, ein Mitglied, das seine Beiträge bis zum Schluß des Jahres nicht bezahlt hat, in der Mitglieder- liste zu streichen. Durch die Streichung erlischt die Mitglied- schaft des betreffenden Mitgliedes.

§ 11. Der Verein giebt eine Vereinszeitschrift unter dem Namen „Entomologische Zeitung" heraus, die jedem Mit- gliede unentgeltlich zugesendet wird.

lieber die Aufnahme der in der Zeitung abzudruckenden Aufsätze entscheidet die Redaktion, in zweifelhaften Fällen der für diesen Zweck bereits eingesetzte, aus drei Vereinsmitgliedern bestehende Ausschuß, dessen Mitglieder der Vorstand ernennt.

§ 12. Die Benutzung der Vereinsbibliothek ist den Vereinsmitgliedern nach näherer Anordnung des Vorstandes der- art gestattet, daß dem Verein daraus keine Kosten erwachsen.

Mitteilungen und Anfragen an die Redaktion werden ausschließlich erbeten unter der Adresse:

Entomologischer Verein zu Stettin

Lindenstraße No. 22.

ntomologische Zeitung.

Herausgegeben

von dem

entomologischen Vereine

zu Stettin.

N eil nimcl sechzigster Jahrgang.

Stettin 1908.

Druck von R. Gi'assmann.

ljil§a@l@gte©l§ Iiltii|

herausgegeben von dem

entomologischen Vereine

zu Stettin.

Redaction: Dr, Heinrich Dohrn, Vorsitzender.

In Commission bei der Buolihandhing R. Friedländor & Sohn in Berlin.

1908. 69. Jahrgang. Heft I.

Neue Dynastiden=Arten.

ücsclirieben von Clii*. Sternlierg^, Stralsund.

II.

Coelosis inermis n. spec.

6 (^ 3 $. (coli. aut.). (^ L. 30 31. B. 15 16 mm. $ L. 28 31. B. 17 18 mm, S. Paulo (Süd-Brasilien).

Steht C. sylvanus Fabr. am nächsten, ist dem $ desselben ungemein ähnlich in seinen beiden Geschlechtern, da beim ^ die ohrförmigen Brusthörner des sylvanus-,^ in solche flache Wulste, wie sie das sylvanus-^ hat, verwandelt sind, wodurch n. spec. sich scharf von genannter Art unterscheidet. Auf Ober- wie Unterseite ähnlich dunkel rostfarben wie sylvanus, ist die neue Art oben und unten viel glänzender als diese Art. Der Kopf zeigt dieselbe Form wie bei sylvanus : hinten über den nach oben sehr flach vortretenden, gelblichen Augen am breitesten (hier breiter als lang), verschmälert er sich allmählich bis zum schmalen, in zwei spitze, hohe Seitenzacken auslaufenden Endrande. Das Kopf schild ist an den Seiten und vorn mit gelbrötlichen, sich über die Mandibeln legenden Härchen dicht gewimpert und senkt sich leicht von der Stirn in grob und ganz dicht nadelrissig

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punktierter, ebener Fläche nach vorn; Stirn und Scheitel sind leicht ausgetieft und mit groben Augenpunkten, die an den Seiten dichter, nach der Mitte zu sperriger stehen, bedeckt. Auf der Stirn steht ein kaum 2 3 mm langes Hörnchen, das beim $ sich in einen stumpfen Höcker umwandelt. Die über die Kopf schild- Seiten weit vorragenden Mandibeln tragen an den Außenseiten drei gleich große, seitlich gerichtete spitze Zacken, Die zehngliedrigen Antennen sind lang und kräftig, das erste Glied derselben verdickt sich von der Basis bis zum Apex stark und ist mit groben Punkten bedeckt, die lange rotbraune Härchen tragen. Die Palpen sind sehr schlank, besonders in dem letzten Gliede der Kiefertaster, das etwas nach innen gebogen, allmählich verdickt und am Ende schräge abgeschnitten ist in runder Apertur. Das breite, länglich runde, hinten grade abgeschnittene Kinn ist fast ganz eben, mit sperrig gestellten Punkten, die sehr lange, aufrecht stehende rotgelbliche Härchen tragen, be- setzt. Halsschild viel breiter als lang, an den Seiten fast halbkreisförmig vorgerundet, verschmälert es sich von der hinter der Mitte liegenden größten Breite nach hinten nur wenig bis zu den stumpf abgerundeten (bei dem $ aber stärker vortretenden) Hinterecken; stärker bis zu den in fast rechtem Winkel vorragenden Vorderecken. Die un- gerandete Hinterseite ist in der Mitte ganz leicht vorgezogen ; die sehr fein gerandete Vorderseite ist leicht ausgeschnitten; die Seiten sind in eine sehr feine Randleiste leicht aufge- bogen. Die Hinterhälfte des Halsschildes ist leicht gewcUbt, die vordere ist hinter dem Vorderrande in ihrer ganzen Breite in eine hinten fast halbkreisförmig geschlossene Quervertiefung vertieft, die sich in der Mitte nach hinten in die gewölbte Hinterhälfte des Halsschildes als breiter, hinterwärts verschmälerter und verflachter Einschnitt bis nahe an den Hinterrand vorschiebt. Die ganze Fläche dieser Quervertiefung ist mit dicht quergestellten groben, kurzen

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Nadelrissen bedeckt ; vor derselben steht auf dem Vorderrande ein niedriges, kaum mehr als 2 3 mm hohes stumpf abgerundetes Hörnchen. Die hintere gewölbte Fläche des Halsschildes ist an den Seiten (viel schwächer und lange nicht so dicht als bei sylvanus) mit groben Augenpunkten, die nach der Mitte zu kleiner und schwächer werden, bedeckt. Das Halsschild ist beim $ wie beim ,^, doch ist das Brusthorn in einen sehr stumpfen, niedrigen Höcker zusammengeschrumpft. Das Schild- c h e n bildet ein gleichseitiges Dreieck und ist stets ganz glatt, unpunktiert. Die flach zylindrischen, parallelseitigen Flügeldecken sind so breit als das Halsschild, hinten stumpf abgerundet, an den Seiten mit feinster Randleiste versehen. Dieselben sind gestreift punktiert; die nicht sehr tiefen Punkte sind neben der Sutur und den Rippen in grade, regelmäßig stehende Reihen ge- stellt, dazwischen aber unregelmäßig verteilt. Am Schulter- und Endbuckel verschwinden die Streifen. Bei den $? sind (wie bei sylvanus) die Punkte meistens tiefer, mit schärfer vortretenden Rändern versehen. Die Unterseite ist heller gefärbt als die Oberseite, besonders alle Schenkel. Meso- und Metathorax sind dicht mit anliegenden, kurzen rotgelben Härchen bedeckt; die Bauchsegmente tragen der- gleichen nur an den Seiten. Die langen nicht sehr kräftigen Beine haben einzelne Reihen langer Härchen an den Schenkeln, deren Mitte aber frei bleibt. An den Schienen ist die dem Leibe anliegende Seite mit langen Härchen bedeckt, am Ende und den Schrägkanten sind sie mit kürzeren, kräftigeren gewimpert. Die sehr schlanken Tarsen tragen am Ende der Unterseite ihrer Glie- der einige lange, zu zweien oder dreien zusammengestellte Härchen, während auf deren Oberseite vorn hinter dem End- rande jederseits nur ein solches Härchen steht. Die sehr kurze Afterkralle trägt deren vier, jederseits zwei derselben.

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Die abgeplatteten Vorderschienen tragen in der distalen Hälfte an der Außenkante drei lange, scharfe Zacken, deren mittlere etwas größer als die beiden anderen ist und der Endzacke etwas näher als der ersten gerückt steht. Die Mittelschienen tragen auf der Außenseite zwei schräge gestellte Querkanten, wovon die hintere, größere seitlich nach außen in einen langen, scharfen Dorn ausgezogen ist; der mit kurzen Börstchen gewimperte Endrand dieser Schienen ist breit abgerundet, nach außen in eine stumpfe Zacke ausgezogen. Die Hinterschienen tragen auf der x\ußen- seite zwei ebensolche schräg gestellte Querkanten wie^die mittleren und sind bei der hinteren, größeren ebenso in einen langen, spitzen Dorn ausgezogen; der gewimperte Endrand derselben ist ebenfalls breit und stumpf vojge- rundet, aber nicht so wie bei den Mittelschienen nach außen in eine stumpfe Zacke vorgezogen, sondern hier einfach abgerundet. Das P y g i d i u m ist beim ^ stark vorge- rundet, am Ende scharf eingezogen und dicht mit sperrig, aber regelmäßig gestellten größeren Punkten bedeckt. Beim $ ist es nicht so stark vorgerundet, am Apex nicht so scharf eingezogen und äußerst dicht mit Augenpunkten überzogen. Als Stridulations-Organe dürften wohl ohne jeden Zweifel sehr feine, quergestellte Kielchen zu betrach- ten sein, die in nicht regelmäßig geordneten Reihen, sondern in scheinbar unregelmäßiger Anordnung auf dem Propy- gidium beiderseits neben der Mitte sich finden. Die äußere Seitenfläche neben diesen Kielchen ist auf dem Propy- gidium mit feinen rundlichen, haartragenden Knötchen dicht bedeckt und nicht, wie die mittlere, die die Kielchen trägt, abgescheuert und der Härchen beraubt.

Scapanes grossepunctatus n. spec. 17 c? 5 ? (coli. aut.). ^ L. 39 53. B. 20 26 mm. ? L. 43 50. B. 21 26 mm. Neu-Pommern, Neu-Lauen- burg.

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steht dem S. australis Boisd. nahe, doch>t der ganze Körper compakter. gedrungener, besonders im Hinterleib; das Kopfliorn ist länger und stärker gekrümmt, d i e B r u st- hörner sind kürzer, am Ende viel weniger nach innen gebogen; die Flügeldecken sind viel gröber p u n k t i e r t - g e s t r e i f t. - Die neue Art ist am Kopf und Halsschild tiefschwarz, die Flügeldecken sind pechbraun, die Unterseite ist heller rot- braun, am hellsten erscheinen die Schenkel aller Beme. Der kurze Kopf ist hinten über den flach gewölbten, bald helleren, bald dunkleren Augen am breitesten, verschmälert sich allmähhch bis zum Vorderrande, der breit und hoch aufgebogen und in der Mitte zwischen den breit abgerundeten Seitenecken leicht ausgeschnitten ist. Unmittelbar hinter diesem Ausschnitt erhebt sich aus breiter, die ganze Kopf- breite einnehmender Basis das sehr lange Kopf- h.orn das im ersten Drittel seiner Länge grade empor- steigt um sich dann allmählich in sanfter Biegung nach hinten zu neigen, erst ganz kurz vor der leicht abgerundeten Spitze sich schärfer nach hinten zu umbiegend. An der Basis am breitesten, verschmälert und verjüngt es sich all- mählich bis zur Spitze; an der überall mit feinen Pünktchen bedeckten Vorderseite leicht vorgerundet, trägt es an der Gleichfalls fein punktierten Hinterseite kurz vor der Spitze einen kurzen dreieckigen, seitlich flach gedrückten Hocker, von welchem aus eine stumpf abgerundete, rippenartige Erhöhung in der Mitte des Hornes verläuft, die sich bis zur Basis allmählich verbreitert; neben derselben zieht sich iederseits eine flache Furche vom Höcker bis zur Basis hm. Die hinter dem Kopfliorn liegende Kopffläche ist leicht gewölbt, ganz glatt. Die M a n d i b e 1 n sind hinten schmal, nach vorn stark verbreitert und nach außen vorgezogen; am Vorderrande von außen schräg nach innen abgeschnitten und auf der Oberseite leicht vertieft. Die ganzen Mund-

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teile sind von langen rotgelblichen Härchen dicht umhüllt. Das Halsschild ist viel breiter als lang (23 X 15 mm) ; hinten auf zwei Drittel der Länge ungemein stark vorgerundet, verschmälert es sich dann im vorderen Drittel schnell (hinten an breitester Stelle 23, vorn an schmälster 11 mm breit). Die Seitenränder sowie der in der Mitte schwach aber breit vorgezogene Hinterrand haben eine feine, scharf aufgebogene Randleiste, die an dem leicht (in der Mitte auf kurzer Strecke schärfer) ausgeschnittenen Vorderrande sich in ein flaches Band umwandelt, das nach der Mitte zu sich verbreitert. Im vorderen Drittel ist das Halsschild flach, hebt sich dann rasch in die hintere, längere Hochfläche als ein in die Breite gezogener Buckel, von dem sich die beiden großen langen, schräge nach oben und vorn gerichteten Seitenhörner ausgehen, die (bei großen Exemplaren) kaum die Länge des Halsschildes erreichen, seitlich flach gedrückt, am Apex stumpf abgerundet und hier kaum merklich (bei 5. australis sehr stark) nach innen gebogen sind. Der vordere abschüssige Teil des Halsschildes unter den Brusthörnern, sowie der hinter denselben liegende leicht gewölbte Teil desselben, nebst den Hörnern sind glatt, glänzend und mit feinen, sperrig stehenden Pünktchen versehen; eine grobe, halbmondförmige Augenpunkt-Run- zelung erstreckt sich an den Seiten nicht ganz bis an die schwach vortretenden, spitzigen Vorderecken, reicht hinten bis an die stumpf abgerundeten Hinterecken, von wo die- selbe dicht gestellt sich bis an die Basis der Brusthörner erstreckt und auf diese bis zu halber Länge derselben in immer sperriger werdender Stellung sich ausdehnt. Das S c h i 1 d c h e n ist breit, dreieckig, hinten stumpf ab- gerundet, hat an den Seiten Randleiste und die ganze Fläche dicht mit groben Augenpunkten bedeckt. Die Flügel- decken sind sehr hoch gewölbt, fallen von der Sutur zuerst allmählicher, dann schroff nach denSeiten ab, wäh-

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rend sie schon nach dem ersten Viertel sich alhnähhch nach dem Apex zu neigen beginnen; der Schulterbuckel tritt sehr deutlich, der hintere sehr schwach hervor; an der Basis so breit als das Halsschild, verschnicälern sie sich von hier nur sehr allmählich und wenig bis zum stumpf abgerundeten Apex. Die Seiten haben eine feine Randleiste; die ganze Fläche der Flügeldecken ist dicht mit großen, groben Augen- punkten bedeckt, die längs der Sutur und den schwach erhöhten Rippen regelmäßig in Reihen gestellt sind; zwischen diesen groben x\ugenpunkten stehen unregelmäßig ver- streut feinere Punkte. Die hellrotbraun gefärbte Unter- s e i t e ist meistens glatt, nur am Pronotum und den Beinen mit wenigen rotbraunen Härchen. Pro-, Meso- und ]\leta- thorax sind grobpunktiert, die Bauchsegmente feiner. Alle Schenkel der kräftigen Beine sind unpunktiert, mit zwei Reihen von Haarpunkten besetzt. Die Vorder- schenkel haben am Innenrande vor dem Knie einen drei- eckigen, stark vorragenden, stumpf abgerundeten flachen Höcker. Die Vorderschienen haben in der distalen Hälfte an der Außenseite drei scharfe Zähne, von denen der mittlere dem letzten näher steht als dem ersten. Die vier Hinter- schienen tragen am Endiande neben den beiden Sporen zwei sehr lange, scharfe Zähne, an den ^Außenseiten zwei schräge gestellte, abgerundete Querkanten, die mit kurzen, breiten Börstchen gewimpert sind. Von den schlanken, kräftigen, unten mit wenigen langen Härchen besetzten Tarsen ist das erste Glied das längste, die anderen werden allmählig kürzer, doch ist das Krallenglied das längste, so lang als die beiden vorhergehenden zusammen. Die Afterklaue ist sehr lang, am Ende jederseits mit einem Haarbüschelchen. Das P y g i d i u m (3) ist ziemlich grade nach unten vorgezogen, kurz vor dem Endrande etwas eingezogen und dichtest punktiert auf der ganzen Fläche, nur am Ende in der Mitte auf kleiner Fläche fast punktlos.

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Der Prosternalzapfen ist ziemlich hoch, etwas flach gedrückt von vorne nach hinten. Die hier gegebene Beschreibung gilt für große Männchen: je kleiner diese werden, desto kleiner werden Brusthörner ebenso wie Kopf- horn; erstere erscheinen bei kleineren und kleinsten (^(^ nur noch als mehr oder weniger kurze Höcker, letzteres als ganz kurzes Hörn, das den kleinen Höcker der Hinterseite ganz verloren hat. Die Weibchen gleichen den Männchen sehr, doch ist bei ihnen das männliche K o p f h o r n in einen breiten, oben eingeschnittenen Höcker umgewandelt. Das H a 1 s s c h i 1 d ist beim Weibchen vorn etwas ab- schüssig, hier zu rundlichem Eindruck leicht vertieft; an den Seiten hinten gleichmäßig vorgerundet, verläuft es vorn vor den Endecken in grader (nidit wie beim (^ in scharf ausgeschnittener) Linie; demselben fehlen die Hörner des <^ gänzlich, es ist gleichmäßig gewölbt auf der hinteren Hälfte, hier über dem vorderen Eindruck mit breiter, länglich runder, hinten verschmälerter und verflachter Längsvertiefung; die ganze Oberfläche des Halsschildes mit Einschluß der Längs- vertiefung ist mit groben, quergestellten Augenrunzeln be- deckt, die hinten vor dem Hinterrande sich in feine Augen- punkte umwandeln. Beim P y g i d i u m des $ ist die ganze Fläche desselben dichtest mit Punkten bedeckt, ohne eine Fläche mit sperriger gestellten Punkten, wie sich solche beim (^ findet. In jeder anderen Hinsicht unter- scheidet sich das $ nicht vom ^J. Von Stridulations- Organen zeigt sich bei der neuen Art weder auf dem Progygidium noch sonstwo eine Spur. Bei allen mir in großer Anzahl vorliegenden Exemplaren dieser neuen Art ragen die Flügeldecken stets weit und sehr tief über das Pygidium herab und lassen nie einen Teil des Propygidium frei. Ähnlich tief über das Pygidium herabgezogene Flügeldecken findet

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man auch bei anderen Dynastiden- Arten, bei denen die Stridulations-Organe auf dem Propygidium dann auch stets fehlen. Ich vermute daher, daß man alle Arten, bei denen derart tief über das Pygidium herabgezogene Flügel- decken vorhanden sind, als nicht mit Stridulations-Organen versehen betrachten darf. Die Flügeldecken sind bei diesen Arten eben so weit nach hinten vorgeschoben, daß es dem Tier unmöglich ist, dieselben wieder so weit nach vorn vorzuziehen, daß es mit dem Apex derselben das zu weit nach vorn liegende Propygidium erreichen kann.

Die neue Art scheint auf die Inseln von Neu-Pommern und Neu-Lauenburg beschränkt zu sein; vom Festlande von Neu- Guinea sind mir keine Exemplare vorgekommen.

Von den Inseln Bougainville und Shortland des Salomo- Archipels, sowie von Neu-Mecklenburg liegt mir in mehreren Exemplaren verschiedener Größe eine neue Varietät von 5. grosscpiindatus n. sp. vor, die ich nenne:

Scapanes grossepunctatus-salomonensis n. var.

6 (^ I $ (coH. aut.). S L. 40 47, B. 21 24 mm. $ L. 45, B. 23 mm. Salomo-Archipel (Insel BougainviUe und Shortland), Neu-Mecklenburg.

Der Prioritäts-Form sehr ähnlich, doch noch kürzer, gedrungener; das K o p f h o r n {,^) kürzer; die M a n - d i b e 1 n vorne schräger von außen nach innen abgeschnitten, nach außen stärker vorgezogen; das H a 1 s s c h i 1 d hinter den Vorderecken an den Seiten weniger stark ausgeschnitten und die Augenpunkt-Runzelung auf denselben weniger ausgedehnt; die Brusthörner weniger breit; die Flügel- decken kürzer, gedrungener, die Augenpunkte auf denselben weniger kräftig entwickelt und sperriger gestellt, auch nicht so regelmäßig neben der Sutur und den Rippen in Reihen geordnet; Unterseite ein

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wenig dunkler rotbraun gefärbt. Weitere Unterschiede finde ich nicht. Scheint auf die Insehi des Salomo-Archipels und Neu-Mecklenburg beschränkt zu sein.

Scapanes brevicomis n. spec.

2 große (^ (colL aut.). .j L. 46 52, B. 22 25 mm. Fergusson-Insel (D'Entrecasteaux-Archipel) .

Stellt dem 5. grosscpiindatus ui. (vgl. p. 6) am nächsten, doch ist das Kopfhorn stärker gebogen; die Brust- hör n e r sind ganz kurz (bei S. grosspunctatus sind sie erheblich länger, bei S. australis am längsten); die Punktierung ist (wie bei australis) eine sehr schwache, feine, unregelmäßig gestellte, nicht (wie bei grosscpiinctatus) grobe und neben den Rippen regele mäßig in Reihen geordnete. Diese neue schwach glänzende Art ist oben am Kopf und Halsschild tief schwarz, an den Flügeldecken pechbraun, an der Unterseite kirschrotbraun, die Schienen und Tarsen dunkler. Der Kopf ist kurz, hinten über den sehr schwach vortretenden, gelb- lichen Augen am breitesten und verschmälert sich allmäh- lich bis an den aufgebogenen, in abgerundete Endzacken vorgezogenen Vorderrand. Unmittelbar hinier diesem End- rande erhebt sich aus breiter, die ganze Kopffläche ein- nehmender Basis das lange, kräftige Kopf- horn. Dasselbe biegt sich schon von der Basis an in fast halbkreisförmiger Linie allmählich nach hinten, um sich dicht vor der abgerundeten Spitze kräftiger zu krümmen. An der Basis am dicksten, verjüngt es sich allmählich bis zur Spitze; an der Vorder- und Hinterseite abgerundet, trägt es an der letzteren dicht hinter der Spitze einen drei- eckig vortretenden, schwachen Höcker, von dem sich jeder- seits eine schwach eingedrückte Furche bis zur Basis hinab- zieht. Die M a n d i b e 1 n sind an der Basis am schmälsten, am Apex in gerader Linie von außen nach innen zu schräge

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abgeschnitten und auf der Oberseite leicht vertieft. Das Halsschild ist viel breiter als lang (23 X 16) ; hinten auf zwei Drittel der Länge breit und stark vorgerundet, verschmälert es sich schnell im vorderen leicht ausgeschnittenen Drittel (hinten 22, vorn 10 mm breit). Die Seitenränder desselben, sowie der in der Mitte breit, aber nur sehr schwach vorgezogene Hinterrand haben feine Randleiste, die hinter dem in der Mitte auf kurzer Strecke schärfer ausgeschnittenen Vorderrand in ein breites, flaches Band sich umwandelt. Das im vorderen Drittel flache Halsschild hebt sich, schräg nach hinten hinaufstei- gend, schnell in die hintere, längere Hochfläche als breit- gezogener Querbuckel, auf dem über der vorderen Abfall- fläche jederseits neben der Mitte die beiden dreieckig ab- geschnittenen und seitlich zusammengedrückten Brust- hörner sich nur wenige Millimeter er- heben, während dieselben bei S. grosse- punctatus m. fast in Halsschildlänge vor- ragen. Die von den Brusthörnern bis zum Vorderrande des Halsschildes sich herabsenkende Abfallfläche, sowie der hinter den ersteren liegende, bis an den Hinterrand reichende Teil desselben sind glatt, glänzend und mit sehr sperrig gestellten Punkten besetzt. Eine grobe Augenpunktrunze- lung bedeckt die Seiten des Halsschildes von den leicht spitzig vorragenden Vorderecken bis zu den stumpf ab- gerundeten Hinterecken und zieht sich bis auf und zwischen die Brusthörner hin. Das S c h i 1 d c h e n ist dreieckig, ochmal, glatt umrandet und mit groben Augenpunkten dicht bedeckt. Die schwach glänzenden, sehr gedrun- genen, hoch gewölbten Flügeldecken sind an der Basis so breit als das Halsschild; vorn kaum ver- schmälert, verlaufen sie fast parallel, bis sie sich am Apex stumpf abrunden; seitlich und hinten mit feiner Randleiste versehen, sind sie in ganzer Länge hochgewölbt und fallen

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von der Siitur zuerst allmählich, dann schroffer nach den Seiten und dem Apex zu ab. Die ganze Fläche derselben ist (wie bei 5. australis) mit feineren, unregelmäßig ver- streuten, nicht (wie bei 5. grossepunctatus m.) mit neben den Rippen in regelmäßige Reihen gestellten Punkten bedeckt. Neben der Sutur steht ein deutlicher Punktstreif. Die Unterseite, die Beine und der Proster- nalzapfen ganz wie ich bei grossepunctatus m. (vgl. p. 9) beschrieben. Das leicht gewölbte, vor dem Apex leicht eingezogene P y g i d i u m ist mit Punkten bedeckt, die in der Mitte etwas sperriger stehen. Stridulations-Organe fehlen dieser neuen Art ebenso wie den anderen Scapanes- Arten. Das Weibchen ist mir unbekannt.

Die beiden mir vorliegenden großen Exemplare dieser neuen Art sind auf Fergusson-Insel gesammelt worden, der größten Insel des D'Entrecasteaux-Archipels, der dem Ostende von Neu- Guinea vorgelagert ist. Scapanes australis Boisd. scheint nur auf dem Festlande von Neu-Guinea, 5. grossepunctatus m. nur auf den Inseln von Neu-Pommern und Neu-Lauenburg und 5. salomonensis m. nur auf den Inseln des Salomo-Archipels und auf Neu-Mecklenburg vor- zukommen. Diese neue Art ist also im Westen, Norden und Osten von den anderen Arten der Gattung Scapanes umgeben.

Noch bemerken will ich, daß Scapanes solidus Burm. nicht zu Scapanes, sondern zur Gattung Semanopterus gehört.

Xyloryctes laevipennis n. spec.

6 c^, 3 ? (coli. aut.). S L. 23 29, B. 13—15 mm. $ L. 23 27, B. 13 15 mm. Mexico.

Wie ich vermute, dürfte man in dieser Form, die ich als neue Art aufstelle, die var. ensifer Sturm, die Bates (Biologia Centrali Americana, Dynastidae, p. 324) zu X. telephus Burm. als (zwar sehr zweifelhafte) Varietät stellt,

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zu suchen haben. Die von Bates in seiner kurzen Diagnose angeführten Merkmale passen allerdings auf diese neue Art, aber man kann dieselbe trotzdem nicht als Varietät zu X. telephus Burm. stellen, denn bei derselben ist der Endrand der Mittel- und Hinterschienen ganz anders ge- formt als bei telephus. Hier in drei breit ab- gerundete, durch tiefe Einbuchtungen getrennte Zacken ausgezogen, dort in 9 10 ganz kurze, leicht zu gerundete, wenig vorragende und durch je ein kurzes Borst c«h en getrennte Zacken geteilt. Auch der aufgebogene Endrand des Kopfschildes ist bei telephus anders geformt als bei der neuen Art. Ich sehe daher diese Form, da sie auch keiner der beschriebenen Arten verwandt- schaftlich näher steht, als gute neue Art an. Bates läßt in der Biologia bei Beschreibung der Xylory des- Arten zwei gute Unterscheidungs-Merkmale ganz unbeachtet: die Form des Endrandes der Mittel- und Hinterschienen, sowie des Kopfschildes. Mir scheint für die richtige Trennung der Xyloryctes- Arten die Beobachtung der Verschie- denheiten in der Form gerade dieser Körperteile darum von ganz besonderer Wichtigkeit zu sein, weil bei den größten wie den kleinsten (^ ^ wie $$ derselben Art die Form derselben die stets gleiche, immer constante, nie nach der Größe der Exemplare abändernde, verbleibt. Bates unterscheidet dagegen, bei gänzlicher Nichtbeachtung dieser Körperteile, die Arten dieser Gattung fast ausschließ- lich nach der verschiedenen Form des Kopfliornes, der Abfallfläche des Halsschildes und des diese überragenden Höckers, obgleich alle diese Körperteile nach der Größe des Exemplares erheblich abändern, wodurch, besonders wenn nur wenige oder nur einzelne Exemplare vorliegen,

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die Bestimmung derselben sehr erschwert, ja oft unmöglich gemacht wird.

Die neue Art gehört zu den heller gefärbten Arten der Gattung, sie ist ähnlich so kastanienbraun mit einem Stich ins Kirschrote gefärbt, wie X. teuthras Bates, steht dieser sonst auch am nächsten, doch fehlt ihr der bei jener Art deutlich eingeschnittene Nahtstreif gänzlich (bei zwei Exemplaren findet man eine schwach punktierte Andeutung derselben) ; über der vorderen Abfallfläche des Halsschildes findet sich bei der neuen Art ein (bei teuthras, wenigstens bei den kleinen, mir allein vorliegenden Exemplaren ganz fehlender) sehr kurzer, breiter, grade vorragender, vorn in der Mitte des Vorderrandes leicht eingekerbter Höcker, der mit breiter, halbrund vortretender, wulstartiger Basis bis auf gut die halbe Höhe der Abfallfläche hinabreicht. Der Kopf ist breiter als lang ; hinten über den sehr flachen, kaum nach oben vortretenden, gelblichen Augen am breitesten, verschmälert er sich in leicht vorgerundeter Linie erheblich bis an den sehr hochaufgebogenen, scharf auslaufenden Vorderrand des Kopfschildes, der in zwei breite, sanft abgerundete Seitenhöcker, die durch eine mittlere, kurze, flache Ausrandung getrennt sind,- ausgezogen ist. Die Seiten des Kopfes, wie des Kopfschildes haben eine scharfe, gehobene Randleiste; die ganze Oberfläche beider ist, mit Ausnahme einer kleinen hinter dem Kopfhorn liegen- den glatten, glänzenden Fläche, dicht und grob gerunzelt- punktiert. Aus breiter, einen großen Teil der Kopf- und Kopfschildfläche einnehmender Basis erhebt sich das bei großen Exemplaren hohe, wohl die doppelte Kopflänge erreichende Kopfhorn, das sich vom Vorderrande des Kopfschildes in sehr schwacher Biegung schräge nach hinten aufrichtet. An der Basis breit und an der Vorder- wie der Hinterseite leicht abgeflacht, verschmälert es sich allmäh- lich bis zu dem abgerundeten, nach hinten ein wenig buckcl-

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artig vortretenden Ende. Auf der Vorder- wie der Hinter- seite grob runzlich-punktiert, bleibt nur die Spitze glatt, glänzend. Die sehr kurzen, ganz unter dem Kopfschild verborgenen M a n d i b e 1 n sind am Ende spitzig ab- gerundet, an der Seite leicht ausgeschnitten, sonst ohne weitere Zacken. Antennen gewöhnlich, Taster kurz und ziemlich dick. Das Halsschild ist querelliptisch mit sehr stark vorgerundeten Seiten, leicht ausgeschnittener Vorderseite und in der Mitte breit, aber nur schwach vorgezogener Hinterseite. Die an den Seiten und hinten verlaufende, hochaufgebogene starke Randleiste ändert sich vor dem Vorderrande in eine glatte, flache, in der Mitte verbreiterte und schneppenartig vor- gezogene Binde um. Beim cJ ist das Halsschild in der vor- deren Hälfte, dicht vor der Mitte, steil abschüssig bis zum Vorderrande; in der Mitte des oberen Randes dieser Ab- sturzfläche tritt ein sehr kurzer, breiter, in der Mitte seines Vorderrandes äußerst schwach eingekerbter Höcker gerade vor, der sich wulstartig nach unten- über die Absturzfläche lang und breit vorstreckt, ähnlich so wie man es bei lohicollis findet, doch ist bei der neuen Art der Randhöcker weniger scharf vorgezogen, kürzer, breiter, der nach unten vor- tretende Wulst viel breiter und tiefer herabreichend auf die Abfallfläche, welch letztere unten über dem Vorderrande weniger vertieft ist als bei lohicollis. Die ganze Absturz- fläche und die Halsschildseiten daneben sind dicht mit tiefen, breiten Punkten bedeckt. Die ganze hintere gewölbte Hals- schildfläche ist glänzend, glatt und an den Seiten fein punk- tiert. Das Schildchen ist gleichseitig dreieckig, glatt, glänzend, ohne jegliche Punktierung. Die hoch ge- wölbten Flügeldecken sind an der Basis so breit als hier das Halsschild; unter dem Schulterbuckel ein wenig verschmälert, verlaufen sie dann parallelseitig, bis sie zum Apex stumpf abgerundet werden. Die Rand-

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leiste ist an den Seiten kräftig, hochaufgebogen, verschmälert und verniedert sich aber am Apex. Die ganze Fläche der Flügeldecken ist glatt, sehr glänzend, unpunktiert und ohne Punktstreifen neben den Rippen und der Sutur, nur bei den beiden größten Exemplaren zeigt sich neben der letzteren eine äußerst schwach angedeutete Reihe von Punkten, die nach dem Apex zu ein wenig deutlicher hervortritt. Das fein punktierte P y g i d i u m ist breiter als lang, längs der Basis querbucklig gewölbt und nach dem Apex zu dann scharf eingezogen. Unterseite und Beine ohne Eigentümlichkeiten, der Endrand der Mittel- und Hinterschienen ist nicht (wie bei telephus) scharf und tief ausgebuchtet, sondern einfach abgerundet, mit 9 10 kleinen, kurzen Zacken, zwischen welchen kurze Börstchen stehen, die manchmal ganz abgerieben sind, so daß dann der End- rand einfach glatt abgerundet erscheint. Die Vorderschienen tragen in ihrer distalen Hälfte 3 große, stark abgerundete Zacken. Die Weibchen sind lange nicht so breit und gedrungen als die Männchen, sondern viel schlanker, schmä- ler ; sonst gleichen sie denselben ganz, doch ist das K o p f - hörn des ^ bei ihnen durch einen sehr kleinen, zwischen den Augen stehenden Höcker ersetzt. Das H a 1 s - Schild zeigt beim $ keine Absturzfläche, ist lange nicht so querelliptisch verbreitert, an den Seiten nicht so stark vorgerundet und mit schwächerer, feinerer Randleiste ver- sehen; auf der gleichmäßig gewölbten Fläche ist es glatt, glänzend, unpunktiert. Die Flügeldecken sind beim $ glatt, glänzend, punktlos wie beim (^. Das P y - g i d i u m der $ ist nicht so stark eingezogen als beim ^, kaum punktiert. Die drei Zacken an den Vorderschienen der $ sind schmäler, spitzer auslaufend als beim c?.

Bates hat vollkommen recht mit seiner Behauptung,

, daß sich bei den Xyloryctes -Arten keine Stridu-

lations-, Organe auf dem Propygidium

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finden. Ich glaube hinzufügen zu dürfen, daß denselben diese Organe überhaupt fehlen. Ich habe bei eingehender Untersuchung aller Körperteile eines X. satyrus-<^ keine derartigen Organe finden können.

Xyloryctes perpendicularis n. spec.

I ^. (coli. aut.). L. 32 mm, B. 18 mm. Venezuela.

Da aus Venezuela neben dem Xyloryctes lohicollis Bates nur noch diese neue Art bekannt ist, so bemerke ich für Zweifler, daß das vorhegende einzige Männchen aus der Coli. V. Rothschild-Tring stammt und mit gedrucktem Zettel (Venezuela) versehen ist; ich glaube daher, daß die Richtigkeit der Vaterlandsangabe durchaus nicht zu bezweifeln sein dürfte. Das vorliegende Männchen gehört (nach der Ausbildung des langen Kopfhornes zu schließen) zu den großen Exemplaren der Art. Dieselbe glänzt oben wie unten gleich stark, ist oben am Kopf und Halsschild schwarz, an den Flügeldecken dunkelbraun, an der Unter- seite heller rotbraun, mit dunkleren Schienen und Tarsen. Dieselbe steht X. telephus Burm. am nächsten, sie hat die- selben glatten Flügeldecken, denen der Nahtstreif auch ganz fehlt, doch ist das Halsschild ganz anders als bei telephus gestaltet, indem der Absturz auch nicht annähernd so stark ausgehöhlt ist, der Mittelhöcker des oberen Absturzrandes breiter, aber weniger lang vorragt und als breiter Wulst über die ganze Abfahfläche bis dicht hinter den Vorderrand des Halsschildes sich fast senk- recht her absenkt, hierdurch sich von allen be- kannten Xylorydes-hrien unterscheidend. Auch das lange Kopfhorn hat eine eigenartige Form. Der Kopf ist breiter als lang, verschmälert sich allmählich von hinten nach vorn, wo das Kopf schildende scharf und hoch auf- gerichtet ist und in zwei breite, stumpf abgerundete Seiten-

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zacken, die durch einen leichten Ausschnitt getrennt sind, ausläuft. Die Seiten des Kopfes und des Kopfschildes sind gerandet, leicht aufgebogen. Das lange Kopf hörn erhebt sich aus breiter, den größten Teil der Kopf- imd Kopfschildfläche einnehmender Basis, biegt sich im ersten Drittel der Länge schwächer, dann stärker nach hinten bis zum Ende, wo es eigenartig stumpf abgeschnitten-zugerundet und hinten (anders als bei allen anderen Xylory des- Arten) als spitzig auslaufender Höcker vorgezogen ist. Da es an der Vorder- wie Hinterseite nicht so abgeflacht ist wie bei den anderen Xyloryctes- Arten, so erscheint es dicker, rund- licher, wie bei diesen. Die das Kopfhorn umgebende Kopf- fläche ist mit grob gerunzelter Punktierung bedeckt, welche sich auch auf die Basis des Kopfhornes erstreckt, um sich im weiteren Verlauf desselben in grobe Punktierung zu ver- wandeln, die vor dem Ende desselben aufhört und letzteres glatt und glänzend erscheinen läßt. Das q u e r e 1 1 i p - tische Halsschild ist sehr stark an den Seiten vorgerundet, mit ziemlich scharf vorgezogenen Vorder- und leicht winklig abgerundeten Hinterecken; die Vorderseite desselben ist leicht ausgeschnitten, die Hinterseite fast gerade, nur in der Mitte leicht vorgezogen. Die Randleiste des Halsschildes ist hinten fein, leicht aufgebogen, ver- stärkt und erhöht sich an den Seiten, bis sie vor dem Vorder- rande in eine nach der Mitte zu verbreiterte, flache, glänzende Binde sich umwandelt. Das Halsschild ist in der vorderen Hälfte, dicht vor der Mitte steil abschüssig bis fast zum Vorderrande; in der Mitte des oberen Randes dieser Ab- sturzfläche ragt ein vorn in der Mitte leicht eingekerbter, ziemlich breiter Höcker gerade und ziemlich lang vor. Der- selbe senkt sich von seinem Ende wulstartig nach unten über die ganze Absturzfläche bis kurz hinter den Vorderrand des Halsschildes fast senkrecht herab, hier- durch die Absturzfläche in zwei leicht

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eingedrückte, scharf getrennte Seiten- teile scheidend. Diese ganze Abfallfläche und der dieselbe teilende Wulst ist mit quergerunzelter, grober Punk- tierung bedeckt, die sich auf die Seitenflächen neben der Abfallfläche ausdehnt und, etwas verschmälert, bis an die Hinterecken sich hinzieht. Die hintere Hälfte der Hals- schild-Oberfläche ist glatt, glänzend, punktlos. Die ho c h- gewölbten Flügeldecken sind an der Basis so breit als das Halsschild an den Hinterecken, sie sind unter dem Schulterbuckel auf kurzer Strecke stark nach vorn verschmälert eingezogen, laufen dann parallelseitig bis sie sich zum stumpf abgerundeten Apex umbiegen. Die an der Basis der Seiten ziemlich kräftige, aufgebogene Randleiste schwächt nach hinten zu allmählich ab, bis sie am Apex ganz verschwindet. Die Oberfläche der Flügel- decken ist glatt, glänzend, ohne Spur eines Nahtstreifens, doch zeigen sich schwache Spuren von Punktstreifen neben den Rippen, die der Naht zunächst leichtest gehoben sind. Unterseite und Beine ohne besondere Eigentümlichkeiten ; Pro-, Meso- und Metathorax mit langer, abstehender, rotbrauner Be- haarung, die an den Seiten am dichtesten steht. Die Baue h- segmente zeigen nur an den Seiten eine leichte Be- haarung, sonst nur eine Haarpunktreihe dicht vor ihrem Endrande. Die Schenkel aller Beine unpunktiert, glatt, glänzend; die Schienen der vier Hinterbeine am Ende sehr erweitert, der Endrand derselben breit vorgerundet, mit 9—10 kurzen, leicht abgerundeten Zacken, wovon die innen stehenden die kürzesten, am stumpfsten vorgerundeten sind, um dann nach außen zu allmählich bis zur Außenecke höher, vortretender, breiter zu werden. Zwischen diesen kleinen Zacken steht je ein kurzes Börstchen. Auf den Außenflächen der vier Hinterschienen stehen zwei schräge gestellte Querkanten (wovon die hintere die größere ist)

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und ist der Rand derselben in ganz kleine Zacken ausge- zogen, die durch je ein Börstchen getrennt sind. Die an der distalen Hälfte der Vorderschienen stehenden drei Zacken sind groß, breit, stumpf abgerundet. Die ersten Glieder der Tarsen der vier Hinterbeine sind in lange spitzige Zacken ausgezogen, die am Ende ein kleines Haarbüschelchen tragen. Das P y g i d i u m steht senkrecht, ist längs der Basis querwulstig vorgerundet, am hinteren Rande mit breiter Randleiste versehen und fein punktiert, glatt, glänzend ; in der Mitte zwischen Basis und Apex trägt es zwei äußerst schwach hervortretende, nahe nebeneinander stehende Tuber- kelchen, wie ich solche bei anderen Xyloryctes- Arten nicht bemerkt habe. Das Weibchen ist unbekannt.

Xyloryctes thestalus-intermedius n. subspec.

8 ö", 3 ?. (coli, aut.), (^ L. 31 38, B. 17 19 mm. $ L. 30 35, B. 16 19 mm. Mexico (Sierra Durango, La Cumbre, Promontorio, Becker).

Gleicht der Prioritälsform ganz, nur die Bildung des Halsschildes ist eine andere. Bei den Männchen des X. thestalus Bates beginnt die Abfallfläche des Halsschildes oben hinter der Mitte desselben (bei allen anderen bekannten Xyloryctes- Arien vor derselben) und senkt sich schräge nach vorn bis zum Vorderrand; der in der Mitte des oberen Randes dieser Abfallfläche ziemlich breit und lang vortretende, in der Mitte meistens leicht einge- kerbte und schwach nach oben gerichtete Höcker verlängert sich als gleichmäßig breit und hoch hervortretender Wulst nach unten über die Mitte der ganzen Abfallfläche bis zum Vorderrande des Halsschildes in ungebrochener, leicht ausgeschnittener Linie. Bei der neuen Unterart ist diese Linie eine (bei den größeren und größten Männchen stärker, bei den kleineren und kleinsten schwächer) gebrochene, in der

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Mitte zurücktretende, wodurch der Mit- telhöcker stärker über die Absturz- fläche hervorzutreten und die letztere tiefer ausgehöhlt zu sein scheint. Diese Bildung der Absturzfläche läßt die neue Unterart als eine Zwischenform von X. thesfalus Bates und X. tdcphns Burm. erscheinen, doch beweist die bei ihr (wie bei thestalus) oben bis hinter die Mitte des Halsschildes reichende Absturzfläche, daß sie als nächstverwandt z u thestalus zu stellen ist. In dieser ge- brochenen, zurücktretenden Linie der Abfallfläche des Halsschildes liegt der Haupt unterschied der neuen Unterart von der Prioritätsform. Es mag noch bemerkt werden, daß bei der ersteren der Nahtstreif und die Punkt- streifen neben den Rippen auf den Flügeldecken meist kräftiger sind und stärker hervortreten als bei der letzteren. Sonst dürften kaum weitere nennenswerte Unterschiede zwischen der Prioritätsform und der neuen Unterart vor- handen sein. Das K o p f h o r n ist bei beiden Formen gleich lang, gleich schwach nach hinten gebogen und am Ende knöpf artig vorgezogen. Das H a 1 s s c h i 1 d ist bei beiden über die ganze Abfallfläche mit dicht quergestellten' groben, in die Breite gezogenen Punkten bedeckt, die sich auf den neben der letzteren liegenden Seitenflächen in runde verwandeln. Die ganze obere Hinterfläche des Hals- schildes ist bei beiden Formen glatt, glänzend, punktlos. Unterseite und Beine zeigen bei denselben keine Verschiedenheiten. Die vier Hinterschienen sind am Ende stark erweitert vorgezogen, am einfach vorgerundeten End- rande mit vielen kleinen Zacken, zwischen denen kurze Börstchen stehen, versehen. Das P y g i d i u m fällt bei beiden Formen senkrecht ab, ist längs der Basis etwas quer- wulstig vorgerundet, am Endrande mit kräftiger, breiter

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Randleiste umgeben; die ganze Fläche desselben ist glatt, dicht und fein punktiert. Bei beiden Formen ist Kopf und Halsschild schwarz ; die Flügeldecken sind heller oder dunkler pechbraun, die Unterseite und Beine heller rotbraun mit dunkleren Schienen und Tarsen.

Die neue Unterart scheint mehr auf den Westen Mexicos beschränkt zu sein, während die Prioritätsform im Westen und Osten dieses Landes vorkommt.

Enema gibbicoUis n. spec.

2 (^. (coli, aut.), c? L. 40 42, B. 21 22 mm. Surinam.

Steht Enema Endymion Chevrl. am nächsten, doch größer, die Färbung eine viel dunklere und das Halsschild beim (^ hinten viel höher gebuckelt. Das kleinste der beiden ^^ ist oben überall tiefschwarz, das größere nur am Kopf und Halsschild so tiefschwarz, auf den Flügeldecken aber dunkel schwarzbraun; beide sind an der ganzen Unterseite und den Beinen dunkelbraun und glänzend, auf der Oberseite sind die Flügeldecken beider von gleichem Glänze, während das Halsschild fast glanzlos erscheint, nur die Mitte des- selben ist glänzend. Der Kopf ist breiter als lang; hinten über den nach oben nur flach vortretenden, gelblichen Augen am breitesten, verschmälert er sich langsam nach vorn bis zum stark aufgebogenen, in zwei scharfe Seitenzacken, die durch seichten Ausschnitt getrennt sind, auslaufenden Endrand; die Seiten des Kopfschildes sind in eine scharfe Randleiste aufgebogen. Aus breiter, die ganze Kopffläche einnehmender Basis erhebt sich das wenig mehr als kopflange, schräge nach hinten gebogene K o p f h o r n ; unten am breitesten, verschmälert es sich rasch bis zur leicht abgerundeten, glänzenden Spitze; an der Vorderseite flach, mit ziemlich scharf vorgezogenen

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Seitenkanten ist es auf der Hinterseite flach abgerundet und in der Mitte mit feinem Kiel versehen; die Vorder- seite ist grobrunzlig-punktiert, die hintere ist glatter, mit sehr sperriger Punktierung. Das Halsschild ist breiter als lang (20 x 13), hat seine größte Breite hinter der Mitte, verschmälert sich in leicht gebogener Linie von hier bis zu den rechtwinklig vorragenden, leicht abgerundeten Hinterecken nur wenig, stärker jedoch in fast gerader Linie bis an die schärfer vorgezogenen, aber nicht spitzen Vorderecken. Die Vorderseite des Halsschildes ist leicht ausgeschnitten, stärker in der Mitte zur Aufnahme des stark nach hinten vorgeschobenen Kopfhornes; die Hinterseite desselben ist neben den Hinterecken leicht ausgeschnitten, in der Mitte breit vorgerundet; alle Seiten desselben sind mit schwacher, kaum gehobener Randleiste versehen. In der hinteren Hälfte hinter der Mitte steigt es als länglicher Buckel zu größter Höhe empor und fällt von hier allmählich nach allen Seiten ab. Dieser mittlere Langbuckel trägt vorn oben zwei flache Knötchen und fällt von diesen nach vorn in gerader Linie als glatte, glän- zende, äußerst sperrig punktierte Abfallfläche schräge auf den Vorderrand des Halsschildes herab; nach hinten aber senkt er sich als glänzende, schwach punktierte Fläche sehr allmählich bis zum Hinterrande herab, wo seine Basis in leichter Rundung breit vorgezogen ist. Während somit die ganze als Langbuckel gehobene Mitte des Halsschildes glatt, glänzend ist, bleiben die allmählich nach den Seitenrändern abfallenden Seitenflächen desselben wenig glänzend, da sie mit nadelrissiger, grober, aber nur seicht eingedrückter Runzelung bedeckt sind. Die breiten, stark gewölbten Flügeldecken sind an den spitz vorgezogenen Schulter- ecken etwas breiter als das Halsschild an den Hinterecken; sie sind im ersten proximalen Viertel leicht \'erschmäU'rt eingezogen, runden sich dann an den Seiten leicht \()r

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um sich darauf im letzten Drittel stark verschmälert zum Apex abzurunden. Neben der Naht ziemlich flach gewölbt, fallen sie dann allmählich schroffer nach den Seiten und dem Apex zu ab. Schulter- wie Hinterbuckel treten nur schwach vor. Der Seitenrand ist breit aufgebogen und mit feiner Randleiste versehen. Der N a h t s t r e i f ist als feine, leicht wellig gebogene Furche tief und glatt (nicht punktartig) eingeschnitten. Unterhalb und hinter dem Schulterbuckel verlaufen diverse Reihen tiefer, grober Augenpunkte bis fast an den Hinterbuckel und ziehen sich, allmählich seichter und sperriger werdend, auf den Discus bis an die erste Rippe heran. Die Fläche zwischen dieser letzteren und dem Nahtstreif trägt sperrig gestellte, feinere Punkte. Neben den kaum merklich gehobenen Rippen der Flügeldecken sind die Punkte in regelmäßige Reihen geordnet. Die Unterseite und die Beine zeigen keine Eigentümlichkeiten, sie gleichen denen von Endymion sehr. Pro-, Meso- und Metathorax sind punktiert, an den Seiten dicht mit rotbraunen